Astronomisches Intermezzo: Die Blackeye Galaxy M 64
- Am April 26, 2020
- Von Admin
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Die rund 20-25 Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie M 64 (Blackeye Galaxy) habe ich am 25. April mitten aus Bad Honnef (Siebengebirge) aufgenommen. M 64 besteht aus Hunderten Milliarden von Sternen, die uns wegen ihrer Entfernung als neblige Erscheinung vorkommen.
Foto oben: Die Spiralgalaxie M 64 (vergrößerter Bildausschnitt dieser Gesamtaufnahme). Aufnahmedaten: 200mm/1000mm (f/5) Newton-Spiegelteleskop, Atik Horizon Color Kamera bei Kühlung auf -20°C, insgesamt 360 x 10 sek. = 3600 sek. = 60 Minuten Livestack, Nachbearbeitung Photoshop, C. Preuß
Die Galaxie ist im Sternbild Haar der Berenike zu finden. Sie besitzt eine große ovale Dunkelwolke nördlich ihres hellen Kerns mit einer Ausdehnung von etwa 8000 Lichtjahren, die vermutlich durch die Verschmelzung mit einer kleineren, sehr staubreichen Galaxie vor rund einer Milliarde Jahren entstanden ist. In der Galaxie rotieren zwei unabhängige Scheiben in unterschiedlicher Richtung. Der britische Astronom Edward Pigott entdeckte M 64 am 23. März 1779. William Herschel bemerkte als erster den dunklen Fleck nördlich des Kerns, der der Galaxie später den Namen Black Eye einbrachte, nachdem er sie dem britischen Physiker Charles Blagden gezeigt hatte, welcher sie daraufhin mit einem schwarzen Auge verglich. Christian Preuß